Verreisen zu Corona-Zeiten

Wir waren gerade ein paar Tage weg. Nachdem im März und Mai unsere Urlaube in Wien und der Normandie von Corona zunichte gemacht …

… wurden, wollten wir die Zeit vor dem möglicherweise großen Ansturm im Sommer nutzen und mal ein bisschen was anderes sehen.

Dafür ging es nur rund 100 km weit weg – einfach, um im selben Bundesland zu bleiben und somit im Zweifelsfall schnell wieder Zuhause zu sein (gebucht hatte ich schon rund 4 Wochen zuvor, da waren die Regeln noch nicht so klar).

Folgendes habe ich mir im Vorfeld überlegt, um den Urlaub sicher zu gestalten:

  • Urlaub in der Ferienwohnung, sodass man alles selbst in der Hand hat und mit keinen anderen Menschen großartig Kontakt hat.
  • Desinfektionsmittel mitnehmen und nach der Ankunft alles, was man anfasst, nochmal sauber wischen.
  • Bettzeug und Handtücher mitnehmen, auch wenn eigentlich vorhanden – man weiß nie, wie das gewaschen wurde.
  • Eine Zeit wählen, zu der es an geplanten Ausflugszielen leer ist (z.B. unter der Woche außerhalb der Ferien)
  • Einen Ort wählen, der nicht so überlaufen ist.
  • Für Kurzurlaub: Essen/Zutaten mitnehmen, um nicht öfter einkaufen zu gehen, als sonst (regionale Verkaufsstellen an den Bundesstraßen einmal ausgenommen)

Wie sich herausstellte, ging der Plan auf. Die Übergabe der Ferienwohnung war vermutlich das Kritischste – auf Abstand hat der gute Mann nicht so sehr geachtet (ich bin selbst immer zurück gewichen, sofern es möglich war) und eine Maske wäre sicherlich nicht verkehrt gewesen.

Die Idee, alles was man anfässt einmal abzuwischen, wäre ohnehin gut gewesen in der Wohnung: es war recht oberflächlich geputzt.

Bis einen Tag zuvor war die Wohnung vermietet, an eine Frau, die einige Wochen im hiesigen Pflegeheim gearbeitet hat. Da zucke ich inzwischen automatisch zusammen.

Merkwürdig ist es schon, dass man nun immer darauf achten muss, dass man eine frische Maske und Desinfektionsmittel dabei hat, wenn man für einen Ausflug losziehen will. Dank meiner besonderen Bedürfnisse muss mein Mann auch so schon genug schleppen (darüber könnte ich auch mal einen Beitrag schreiben, fällt mir so ein).

An der Eisdiele mit Maske und Abstand anstehen ist für mich, die ich erst Ende Mai wieder am öffentlichen Leben in Form des Besuchs eines Ladens teilgenommen habe, noch etwas seltsam. Ich habe mich aber an die Hinweisschilder, die man an allen möglichen Läden lesen kann, schnell gewöhnt.

Ich weiche inzwischen auch automatisch großzügig anderen Menschen aus – allerdings habe ich das schon immer eher so gehandhabt. Autist eben… Der Unterschied ist, dass ich nun etwas grummelig werde (innerlich), wenn andere Leute – vorzugsweise Kinder unter 10 und Menschen über 60 (sorry liebe Mitlesende dieser Gruppen, das ist nicht böse gemeint – ihr seid bestimmt alle vorbildlich, aber leider auffällig viele nicht) – das mit dem Abstand beim Passieren nicht so genau nehmen. Ich beruhige mich dann immer mit „es ist sonnig und wir sind draußen“.

Erschreckend ist, wie wenig an solchen Örtlichkeiten wie Cafés, Kiosken, Tretbootverleih usw. los ist. Mir tun deren Besitzer/Pächter immer leid.

Ansonsten ist es herrlich, wieviel Platz man draußen hat. Insbesondere auch in einem Wildpark, den wir besuchten. Für Menschen wie mich sind es gerade ideale Bedingungen. Einzig dieses „Maske auf – Maske ab“ ist etwas nervig – aber sinnvoll.

Masken sollte man reichlich einpacken. Pro Tag, je nach Aktivitäten, braucht man mindestens eine, manchmal auch zwei. Dazu muss man einplanen, eine für den Rückweg nach Hause übrig zu lassen. Wenn man länger da ist und waschbare Masken hat, kann man natürlich zwischdurch einmal welche auskochen.

Etwas problematisch sind Indoor- Aktivitäten. Am letzten Tag waren wir auf dem Rückweg in einem größeren Museum, das große Ausstellungsstücke in großen Hallen bietet. Es war museumsseitig gut organisiert. Leider war die Uhrzeit ungünstig (kurz nach Öffnung) und ebenso das Wetter (Regen). Das Problem mit den o.g. Personen setzte sich fort: entweder kein Abstand oder Maske falsch auf (Nase guckt raus) oder beides. Stellenweise musste man echt überlegen, wo man als nächstes hingeht, zumal alles – sinnvollerweise – als Einbahnstraße markiert war. Es war dadurch etwas anstrengend. Dazu kommt das Tragen der Maske.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass ich um die Ferien und Wochenenden einen großen Bogen machen würde. Auch bei Urlaub Zuhause würde ich beliebte Museen oder Aktivitäten wie Minigolf, Boot fahren usw. tatsächlich auch in dieser Zeit meiden. Stattdessen kann man ja wandern usw. oder sucht sich mehrere Alternativen und wenn etwas zu voll ist, macht man etwas anderes.

Wählt eure Aktivitäten und Ferienorte also mit bedacht, passt auf euch auf, aber habt trotzdem Spaß. Schönen Urlaub!

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