Seit einem guten Dreivierteljahr ist klar, dass ich ein Problem mit Histamin habe. Ich denke, nach allem, was ich bisher recherchiert habe, ist es tatsächlich eine Histaminintoleranz und zwar schon immer, d.h. seit meiner Geburt.
Wie kommt man nun auf so etwas?
Es war ein langer Weg zur Diagnose. Angefangen hat es im Sommerurlaub 2017. Da mir ein seit meinem 20. oder 21. Lebensjahr ein Schneidezahn fehlt, habe ich im Oberkiefer vorne eine feste Brücke (also Zahn mit Krone – Brückenglied – Zahn mit Krone und das zusammenhängend). 2017, gut ein Vierteljahr nach Beginn der Anti-Hormontherapie färbte sich das Zahnfleisch rund um diese Brücke plötzlich dunkel und wölbte sich etwas auf.
Eine neue Brücke brachte für das Zahnfleisch nicht das gewünschte Ergebnis, daran lag es also nicht. Mein Zahnarzt war ratlos.
Mir dagegen fiel auf, dass im Tagesablauf unterschiedliche Zahnfleischzustände sichtbar waren und dies auch nicht jeden Tag identisch. Ich habe zuerst mein Tamoxifen, das Anti-Hormontherapie-Medikament, zeitlich anders eingenommen und konnte dieses dann als Ursache ausschließen. Auch andere Medikamente waren nicht der Auslöser. Einzig mein eines Macrogol-Präparat hatte offenbar Einfluss, sowie offenbar auch die Zahncreme. Nachdem ich bei beiden verschiedene Präparate ausprobiert hatte, war ein erstes Ergebnis da: Natriumverbindungen. Natriumfluorid: geht gar nicht. Natriumcarbonat: geht gar nicht. Backpulver: geht gar nicht.
Doch das alleine war nur ein erster Schritt und nicht des Rätsels Lösung. Ich habe dann – nach über 1,5 Jahren – entnervt mit einem Ernährungstagebuch begonnen. Da auch meine Eltern Probleme mit Histamin haben, war ich auf dieses Thema ein wenig sensibilisiert. Glauben wollte ich es aber nicht, bis eine histaminreiche Mahlzeit (kräftiges Roggenbrot, Guacamole, Tomatensalat, Erdbeeren, …) dann endgültig den Beweis lieferte.
Die Hormonumstellung war zwar das, was der Zahnarzt gleich als Ursache vermutete, aber letztlich war sie nur Grund und nicht Ursache des Spuks.
Eigentlich wäre eine „echte“ Diagnose, so mit Arzt und Bluttest, besser. Dafür allerdings müsste ich „normal“, also mit Histamin essen. Leider hat sich mein Zahnfleisch durch die ständigen Entzündungen immer weiter zurückgezogen, sodass mein Zahnarzt mir davon dringend abgeraten hat.
Darüber hinaus ist es nicht einfach, einen Arzt zu finden, der mit der Histamin-Thematik vertraut ist und es ernst nimmt.
Ich werde also weiterhin einen großen Bogen um Histamin machen, experimentieren und recherchieren, um so das bestmögliche Ergebnis an Verträglichkeit rauszuholen.
Vermutlich werde ich dazu auch öfter auf diesem Blog berichten.