Den ersten Fragenkatalog brauchte ich bei der Besprechung der OP bzw OP-Alternativen. Wichtig ist immer, solange zu fragen, bis man alles verstanden hat. Das wissen wir alle spätestens seit der Sesamstraße™ 😉
Bei mir ging es darum:
- Was genau ist geplant? (Ich finde es wichtig, nur an eine Planung seitens des Arztes zu denken. Mehr ist es nicht. Ohne das Einverständnis des Patienten gibt’s gar nichts! Er muss mich also überzeugen.)
- Was wären Alternativen?
- Warum favorisiert der Arzt eine bestimmte Variante?
- Was sind die Vorteile (wohlgemerkt für den Patienten!)?
- Was ist das Risiko?
- Wie sieht das Risiko bei den Alternativen aus?
- Wie muss ich mir das Ganze technisch vorstellen?
- Was sind Folgen hinsichtlich Optik, Behandlungsdauer, Narbenlänge, Schnittführung, dauerhaften Nerven-/Gefühlsstörungen?
- Kann es Folge-OPs geben? In welchem Zeitraum?
- Wie sicher sind die Implantate?
- Was „vertragen“ Implantate nicht (Fliegen, Bestrahlung, etc)?
- Wie sieht so ein Implantat aus? (Einfach mal befühlen)
- Was gibt es im Vorfeld/im Nachgang für Untersuchungen?
- Wie lange dauert die OP?
- Wie lange ist der stationäre Aufenthalt (im Normalfall)?
- Was passiert danach, wer macht die Folgebetreuung?
- Wer organisiert die Folgebehandlung?
- Wer organisiert die Epithesenversorgung (bei Mastektomien)?
- Kommt das Implantat auf oder unter den Muskel? (Optik, Folgen, Schmerzen,…)
- Wann darf wieder geduscht werden?
- Wie oft wird an der Klinik/von dem Arzt eine solche OP durchgeführt?
Das alles sind Fragen, die Frau Aspie bei OPs (eigentlich sämtlicher Art) so durch den Kopf gehen.
Falls jemand von euch mal eine OP braucht: seid hartnäckig! Es ist euer Körper und der verdammte Job des Arztes, euch alles zu erklären! Wenn er das nicht bereit ist zu tun, sucht euch wenn möglich einen anderen Arzt.
Ich persönlich habe nie einen Arzt erlebt, der nichts erklären wollte. Aber gehört habe ich davon…
Nehmt auch immer jemanden mit zur Besprechung. Gerade, wenn man sich Dinge schlecht merken kann (aufschreiben hilft, aber im Gespräch macht das ja doch niemand) oder aufgeregt ist, ist das immer besser.
Noch ein Tipp speziell für Brustkrebs:
Es gibt in Deutschland zertifizierte Brustzentren. Viele sogar. Geht in ein solches. Die allermeisten haben auch „Brustschwestern“ bzw „Breast Care Nurses“, die eigentlich auch bei der Diagnoseverkündung dabei sein sollten. Hat bei mir nicht geklappt, da es die ja in der normalen Form nicht gab… Fragt nach diesen! Kontaktiert sie, wann immer ihr Fragen habt zu dem ganzen Thema, auch zum Drumherum!