Meine Umgebung hat nach der „endgültigen“ Diagnose bei Gelegenheit davon erfahren, da ich sie ja bereits vorher informiert habe.

Meinem Arbeitgeber habe ich

nichts davon erzählt. Ich gehe aber davon aus, dass es mittlerweile bekannt ist, da einige Kollegen mittlerweile Freunde sind und die wissen von meinem Autismus.

Meine Familie (Onkel, Tanten, usw) konnte trotz Erläuterungen nichts damit anfangen und im Wesentlichen wird es ignoriert.

Bei meinen Freunden ist es eher mit Verwunderung aufgenommen worden. Niemand stellte es in Abrede, aber da mich ja alle bereits schon vor der Diagnose mit allen Ecken und Kanten kannten, war es wenig Thema.

Allerdings nahm ich die Diagnose zum Anlass, mehr auf mich zu hören und mein ständiges Stress-Grundlevel zu senken. Heißt, ich grübelte weniger über Motive anderer, begab mich nicht mehr in nun wissentlich schwierige Situationen, etc.

Das war möglicherweise für einige erstmal ungewohnt, aber insgesamt haben wir alle weitergemacht, wie bisher. Abgesehen von meiner damals vermutlich besten Freundin, die mir ein Jahr später per Messenger mitteilte, dass ich ihren Ansprüchen an eine Freundschaft nicht genüge. Das war hart und ich weiß bis heute nicht, warum. Insofern bin ich mir nicht einmal sicher, ob es an irgendeiner Aspie-Sache lag. 🤷

Ansonsten habe ich nach der Diagnose beschlossen, mir eine neue Wohnung zu suchen, auf dem Dorf. Ich erhoffte mir mehr Ruhe und etwas mehr Eigenständigkeit, da meine Eltern dann nicht mehr 5 Autominuten, sondern 30 Autominuten entfernt gewesen wären. Weiterhin wünsche ich mir mehr Platz, um auch mal mit mehr Freunden zusammen sitzen zu können. Inzwischen hatten viele Partner und teilweise Kinder. Von einem 70- zu einem 6-Parteienhaus war schon ungewohnt. Und statt Waldrand war es Hauptstraße und viel Berufsverkehr. Aber meine Zeit dort sollte sowieso nicht lange dauern, wie sich herausstellte…